Jubiläumsausgabe des Nationalen Extertal-Pokals


Seit einem halben Jahrhundert wird in Ostwestfalen der Nationale Extertal-Pokal ausgetragen und zur Jubiläums-Veranstaltung am vorletzten September-Wochenende konnten die Organisatoren des TSV Bösingfeld auch Gäste aus Belgien begrüßen. An beiden Tagen hatten die 50 Vereine jeweils 150 Sportler am Start und so wurden sowohl die Premium- als auch Basis-Wettkämpfe samstags bzw. sonntags abgewickelt.


Premium-Wettkampf

Der Premium-Wettkampf wurde von fünf Brackwedern als Generalprobe vor den Deutschen Meisterschaften, die am vergangenen Wochenende in Dessau stattfanden, genutzt.

Den Auftakt machten die beiden jüngsten Marie Niehoff und Zoe Scholze in der Altersklasse 11/12. Marie turnte zwei sichere und souveräne Übungen im Vorkampf, bekam leider nicht sehr hohe Haltungsnoten und verpasste das Finale als 10.  Hingegen schaffte ihre Vereinskameradin Zoe den Finaleinzug als 6. Sie verbesserte ihre Kürübung in der Endrunde und verteidigte den 6. Platz in der stark besetzten Gruppe.

In der nächsten Altersklasse starteten auch zwei Brackwederinnen, von denen auch nur eine das Finale erreichte. Trotz starker Pflicht verpasste Milla Scholle den Einzug in den Endkampf nach einem Kürabbruch (sie berührte mit ihren Haaren die Abdeckung nach dem eindreiviertel Salto zum Rücken). Das warf sie auf Platz 18 in der größten Gruppe des Tages. Victoria Löwen startete in den Wettkampf mit einem persönlichen Rekord in der Pflicht (40,470 Pkt.) und auch mit einer starken neuen Kür. Sie präsentierte diese Übung zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen. So qualifizierte sie sich als fünfte für das Finale. Dort zeigte sie noch eine hervorragende Übung (sie verbesserte die Leistung aus dem Vorkampf fast um einen Punkt)  und stand am Ende auf dem sehr überraschendem 2. Rang! Zum Gold trennten sie nur ganz knappe 0,07 Punkte.

Die letzte Chance auf noch einen Podestplatz am Samstag hatte der erfahrenste SVB-Turner und der Sieger des letzten Extertal-Cups Illia Polonets in der AK 17/21.  Zuerst turnte er im Vorkampf eine blitzsaubere leichtere Übung und sicherte sich somit die Finalteilnahme. Als zweite Kür präsentierte er mit Abstand die schwierigste Übung des Tages, welche ihm sicher gelang. Mit meisterlichen 56,280 Punkten war das auch die Tageshöchstnote. Im Finale ging er das volle Risiko ein und versuchte noch einmal, die schwere Übung zu turnen. Nach einem starken Beginn mit einigen Dreifachsaltis stand er ein wenig hinten auf dem Tuch und traute sich nicht weiterzuspringen. Dieser Abbruch warf ihn auf Platz 6.

Dennoch war der Wettkampf sehr informativ für die Trainer und Sportler, um sich besser auf die Deutschen Meisterschaften vorzubereiten.  Für Victoria ist dieser Riesenerfolg eine zusätzliche Motivation.


Basiswettkämpfe mit guten Leistungen

Der zweite Wettkampftag des Extertal-Cups stand ganz im Zeichen des Basiswettkampfes für die Teilnehmenden, die noch nicht die hohen Pflichtanforderungen der DM erfüllen. Nichtsdestotrotz waren auch hier sehr gute Leistungen zu sehen.

Von sechs SVB-Springern kamen fünf ins Finale. Nur Nele Solfrian verpasste die Endrunde bei ihrem ersten Bundeswettkampf nach einem Patzer in der Pflicht und belegte den 37. Platz. Zwei andere SVB-Turnerinnen dieser Gruppe (2014 und jünger) standen nach dem Vorkampf auf den Plätzen 3 und 4. Marie Ziegenbruch gelang ein ganz starker Vorkampf. Beide Übungen mit einem neuen persönlichen Rekord und einem überraschenden Bronze-Rang vor dem Finale in einer sehr stark besetzten Gruppe. Sofia Hölzer zeigte zwei neue schwierigere Übungen. In der Kür gehörte sie zu den drei Besten und hatte trotz Platz 4 im Vorkampf sehr gute Chancen im Finale ab 0 Punkten. Dieser Traum platzte jedoch nach dem Abbruch im Finaldurchgang und so rutschte sie auf Platz 8. Eine weitere souveräne Übung zeigte Marie, doch die Konkurrenz war stärker und sie belegte den immer noch guten 6. Rang.

In der gleichen Gruppe männlich wurde Yakov Polonets seiner Favoritenrolle gerecht und führte nach dem Vorkampf. Er hatte alle Chancen diese Gruppe zu gewinnen, doch wegen seiner Nervosität zeigte er im Finale zwei gleiche Sprünge und rutschte auf den Silber-Rang.

In der Altersklasse 2012-2013 schaffte Clara Oeffelke gerade noch als Achtplatzierte den Einzug ins Finale. Sie turnte zum ersten Mal ihre neue schwere Kür, steigerte sich noch im Finale und erkämpfte einen sehr starken, doch leider undankbaren 4. Platz.

In der gleichen Altersklasse männlich zählte Niklas Brand ebenfalls zu den Favoriten, doch er kam sehr angeschlagen an den Start. Er musste deutlich leichtere Übungen turnen als geplant und hatte auch damit seine Schwierigkeiten. In den Endkampf qualifizierte er sich nur als Siebter. Umso größer war dann die Freude, dass er im Finale die beste Punktzahl erreichte und mit Gold die SVB-Ergebnisse an dem Tag abrundete.

Interessanterweise konnten trotz sehr guter Leistungen der Turnerinnen, dann doch die größten Erfolge an dem Tag die beiden Jungs feiern.